Ortsgeschichte

Auf einem wildromantischen Granit–Felsmassiv erbaute um 1100 Adelbert von Ellerbach, der Stammvater der Herren von Hornberg und Triberg, seine später Althornberg genannte Burg. Nur noch wenige Mauerreste weisen auf die ehemalige Burganlage hin. Meißelspuren und Balkenlager am Gremmelsbacher Schlossfelsen belegen die einstige Ausdehnung der Burganlage.

Moosbewachsene Trümmerhalden am Fuße des Felsens lassen die Bedeutung der einstigen Burg erahnen. Die quadratische Vertiefung im Granitfelsen diente den Herren von Althornberg als Wasserzisterne. Die Burg Althornberg wurde 1641 von den Schweden und Franzosen angezündet und zerstört.

Pfarrkirche St. Josef Gremmelsbach

Mit Adelbert von Ellerbach begann auf Gremmelsbacher Gemarkung die Kultivierung und Christianisierung des oberen Gutachtales. Kirchlich gehörte Gremmelsbach  zur Pfarrgemeinde Schonach, die erstmals 1275 genannt wird. Im Jahre 1564 wird Triberg mit Gremmelsbach und Nußbach eine selbstständige Pfarrei.

Als Nußbach 1618 von Triberg getrennt wurde, gehörte Gremmelsbach zur Pfarrei Nußbach. 1685 wurde dann die Hohnenkapelle erbaut um so den Gremmelsbachern den Kirchweg zu verkürzen. Der Bau unserer Dorfkirche konnte erst im Jahr 1805 verwirklicht werden.

Auf das 200-jährige Jubiläum hin wurde die Kirche innen neu gestaltet. Zur Ehre Gottes wurde ein „kirchliches Juwel“ geschaffen, das künstlerisch in seiner Art außergewöhnlich und einmalig ist.

Das Ortswappen von Gremmelsbach

Als ein Teil der ehemaligen vorderösterreichischen Herrschaft Triberg führte die Vogtei Gremmelsbach kein eigenes Wappen. Selbst im ersten Jahrzehnt nach der Einverleibung in das Großherzogtum Baden 1806 ließen die Gremmelsbacher ihre amtlichen Schriftstücke von der Stadt Triberg oder dem Bezirksamt Triberg siegeln. 

Etwa um die Mitte des 19. Jahrhunderts tauchte ein hochovales Prägesiegel auf. Es enthält, umgeben von reichem Rankenwerk, in Anlehung an das erste bekannte Siegel einen Wappenschild mit dem Großbuchstaben G und darunter einen heraldisch nach links schwimmenden Fisch.*) Die gesamte Darstellung ist umschrieben mit GEMEINDE GREMMELSBACH. Ein Farbstempel aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist ähnlich gestaltet. 

Der Gemeinderat beantragte 1900 über den Bezirksrat beim großherzoglichen Generallandesarchiv in Karlsruhe ein neues Gemeindesiegel. Der Entwurf wurde im November 1900 vom Gremmelsbacher Gemeinderat angenommen. 

Bis zur Eingemeindung in die Stadt Triberg führte die Gemeinde Gremmelsbach das im Gemeindesiegel enthaltene Wappen: In durch Wellenschnitt geteiltem Schild oben in Silber der schwarze Großbuchstabe G, unten in Blau ein nach links schwimmender Fisch. Das G im oberen Teil des Schilds steht schlicht und einfach für den Ortsnamen, der untere, „redende“ Teil für Bach.

 

*) Orientierung auf dem Wappenschild ist auf den Schildträger bezogen, daher ist heraldisch links vom Betrachter aus gesehen rechts

Zeittafel

Aus der Geschichte von Gremmelsbach

1111

  • Albert, oder Adelbert, von Ellerbach, der Erbauer der Burg Althornberg auf Gremmelsbacher Gemarkung und Gründer der Herrschaft Hornberg wurde erstmals aktenkundig. Er nannte sich auch „Adalbertus de Horenberc“ oder „Adelprecht freiherr von Hornberg“.
     

1121

  • Tod des Adalbert von Ellerbach. "A(PUD) MOGO(NTIAM) OCCISUS MONACHUSQ(UE) FACTUS." (Der bei Mainz Niedergehauene, nachdem er Mönch geworden ist, wurde in St. Georgen bestattet)
     

um 1200

  • Die Herrschaft Hornberg wurde in die beiden selbständigen Herrschaften Hornberg und Triberg geteilt. Die Burg Althornberg fiel an die Herrschaft Triberg.
     

1421

  • Als ältester Gegenstand blieb ein Falzhobel mit dieser eingekerbten Jahreszahl erhalten.
     

1607

  • Im Zuge einer größeren Bauwelle vor dem 30jährigen Krieg wurde der Franzenbauernhof errichtet.
     

1641

  • Die schon wesentlich früher aufgegebene Burg Althornberg wurde von den Schweden und Franzosen endgültig zerstört.
     

1683

  • Marx Faller wurde das "Tafernsrecht" (= Wirtsgerechtigkeit) für die Staude als ältestem Gasthaus auf Gremmelsbacher Gemarkung gewährt.
     

1750

  • Wegen der großen Schäden, die ein schweres Gewitter verursachte, mussten die "Unterthanen" die Regierung um Nachlass der Naturalabgaben bitten.
     

1768

  • Erstmals wurde ein "Zoller zu Gremmelsbach" (Zöllner) - Andreas Willmann mit Namen - genannt. Weitere folgten. Als Grund für ihre Anwesenheit ist die nahe Grenze zu Württemberg zu vermuten.
     

1777

  • Als erste Kapelle in Gremmelsbach wurde die Steinbiskapelle errichtet.
     

1786

  • Michael Kaltenbach wurde "Stabhalter zu Gremmelsbach" (= Ortsvorsteher).
     

1787

  • Ein provisorischer Friedhof wurde beim Hilserhof angelegt.
     

1790

  • Mit der Errichtung der Pfarrei Gremmelsbach erfolgte die Abtrennung von der Kirchengemeinde Nußbach.
     

1791

  • Der erste Gremmelsbacher Geistliche, Lokalkaplan Johann Michael Albrecht, erhielt eine Wohnung beim Kirchenbauem, in dessen Scheune Gottesdienst abgehalten wurde.
     

1793

  • Mit der Einrichtung des heutigen Friedhofs auf einem Gelände bei der späteren Kirche wurde der Friedhof beim Hilserhof aufgegeben.
     

1805

  • Mittel aus der Kameralkasse (Spenden von Erzherzog Ferdinand über 3000 und der Breisgauer Stifte über 7000 Gulden) ermöglichten die Errichtung der Kirche. Patrone sind Joseph und Ferdinand.
     

1809

  • Der Bau des Pfarrhauses erfolgte unter Verwendung des vom Kirchenbau übriggebliebenen Materials.
     

1820

  • Das Verkündbuch der Pfarrei erwähnte "vier Kirchensinger (Mägde)" - wahrscheinliche Vorgänger des späteren Kirchenchores.
     

1832

  • Nach der Einführung der ersten badischen Gemeindeordnung wurde der bisherige Vogt Christian Kaltenbach zum ersten Bürgermeister gewählt.
     

1833

  • In kürzester Zeit baute Gremmelsbach das erste Schulhaus. Die Nivellierung des Bauplatzes erfolgte im Februar zum Preis von 4 Gulden; im April wurde die Baugrube ausgehoben, und schon am 1.Novernber bezog der damalige Lehrer Ludwig Advokat die Lehrerwohnung.
     

1835

  • Gremmelsbach trat den "Dritten" und "Vierten Bauern" im Gutachtal an Niederwasser ab.
     

1843

  • Anlässlich einer Kirchenvisitation wurde der Kirchenchor erstmals erwähnt.
     

1844/45

  • In diesen Jahren wurde der Vizinalweg (=Gemeindeweg) zum Leutschen- und Rötenbach angelegt.
     

1911

  • Dekan Franz Joseph Vögtle stiftete die Kirchturmuhr.
     

1914

  • Der "Musikverein Trachtenkapelle Gremmelsbach e.V." wurde gegründet.
     

1923

  • Der "Radfahrerverein Bergradler e. V." wurde gegründet.
     

1940

  • Die "Freiwillige Feuerwehr Gremmelsbach" wurde gegründet.
     

1943

  • Am 20. Juli verursachte ein Wolkenbruch mit Zentrum im Bereich Leutschenbach und Gefell eine Unwetterkatastrophe, der Brücken, Wege und Stützmauern zum Opfer fielen. Der Aufbau erfolgte unter Einsatz von Reichsarbeitsdienst (RAD), Kriegsgefangenen und Frondienst leistenden Gremmelsbacher Bürgern. Die endgültige Wiederherstellung, insbesondere der Brücke an der Abzweigung Rötenbach-Leutschenbach, wurde erst 1949 abgeschlossen.
     

1951

  • Für die beiden während des Krieges abgegebenen Kirchenglocken beschaffte die Pfarrgemeinde zwei neue Glocken.
     

1954

  • Die "Narrenzunft Holzschuhklepferzunft Gremmelsbach" wurde gegründet.
     

1956

  • Zur Sicherung der Wasserversorgung wurde die Gemeindewasserleitung errichtet.
     

1957

  • Die Kreisstraße von der Abzweigung B 33 bis zur Dorfmitte wurde gebaut.  
  • Der unter Bürgermeister Johann Dold in diesem Jahr begonnene Bau von Ortsstraßen und Hofanschlusswegen fand später unter Bürgermeister Hubert Fleig seine Fortführung.
     

1959

  • Die Kirche erhielt erstmals eine Heizung.
     

1964

  • Während der vollständigen Innenrenovierung der Kirche fanden die Gottesdienste im Freien zwischen Kirche und Pfarrhaus statt.
     

1966

  • Am 26. Februar wurde das neuerbaute Schulhaus seiner Bestimmung übergeben. Außer den verbesserten Verhältnissen für Schüler und Lehrer, kam das neue Raumangebot dem dörflichen Gemeinschaftsleben zugute: Neben der von Vereinen mitbenutzten Gymnastikhalle, erhielt die Musikkapelle einen Probenraum, in dem auch Ortschaftsratssitzungen und andere Veranstaltungen stattfinden.
     

1972

  • Zur Verbesserung des Fernsehempfangs baute die "Antennengemeinschaft" in freiwilliger Arbeit eine gemeinsame Fernsehantenne und verlegte das zugehörige Kabel - ein echtes Beispiel wohlverstandenen Bürgersinns.  
  • Die Erschließung des Neubaugebiets Sommerberg wies dringend notwendige Bauplätze aus und hielt damit Bauwillige im Dorf.
     

1974

  • Gremmelsbach gab zum 1. Oktober seine Selbständigkeit auf und wurde als Ortschaft Gremmelsbach ein Stadtteil von Triberg. 
  • Die Grund- und Hauptschule wurde aufgehoben. Die Gremmelsbacher Schüler werden seither in Nußbach unterrichtet. Die Förderschule L bezog zu Beginn des Schuljahres 1974/75 das Gremmelsbacher Schulhaus.
  • Die Aussegnungshalle konnte am 1. November eingeweiht werden. Der Verkauf von zwei gemeindeeigenen Häusern hatte den Bau ermöglicht.
     

1982

  • Die Kirche erhielt einen neuen Altar.
     

1983

  • Im Rahmen der Ortskernverschönerung wurde der neu geschaffene Dorfbrunnen aufgestellt. Die eingemeißelte Jahreszahl 1985 bezieht sich auf die Anbringung des Wappens.
     

1989/90

  • Das Rathaus erfuhr eine gründliche Sanierung.
  • Der Bastelkreis Gremmelsbach wurde gegründet
     

1991

  • Nachdem Quantität und Qualität des Trinkwassers nicht mehr ausreichend waren, wurde eine von der Heidensteinquelle in Nußbach gespeiste Wasserleitung vom Hochbehälter Friedhof über den Kreisbach nach Gremmelsbach für insgesamt 1,5 Mio. DM gebaut und im November in Betrieb genommen.
     

1991/93

  • Ein langgehegter Wunsch ging in Erfüllung: der dringend notwendige Ausbau der Staudenstraße wurde verwirklicht.
     

1993

  • Gremmelsbach wurde in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen, mit dem inzwischen zahlreiche private Maßnahmen gefördert wurden.
     

1994

  • Oberhalb des Pfarrhauses errichteten eine Elterninitiative und die Ortsverwaltung mit finanzieller Unterstützung der Stadt den langersehnten Kinderspielplatz.
  • Gründungjahr der Narrengruppe „Glebfdoole“
     

1995

  • Die Vorbereitung für das Flurbereinigungsverfahren läuft an. Mit dem Ausbau der Hofzufahrten und mit der Felderschließung wird ab 1997 gerechnet.
  • Bau des Schulungsraumes der Feuerwehrabteilung Gremmelsbach
     

1996

  • Erweiterung des Baugebietes Sommerberg
     

1997

  • Generalsanierung der Gymnastikhalle
     

1998

  • Beschleunigtes Zusammenlegungsverfahren (landwirtschaftlicher Straßen- und Wegebau)
     

1999

  • Generalsanierung des Schulhauses Gremmelsbach
  • Ausweisung des Naturschutzgebietes „Schlossberg-Hauberg“

2000

  • Beginn der Maßnahmen zum Anschluss des gesamten Außenbereiches an die öffentliche Abwasserentsorgung
     

2001

  • Teilnahme am Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“, Auszeichnung mit der Silbermedaille
     

2003

  • Generalsanierung der Pfarrkirche „St. Josef“
     

2005

  • 200-jähriges Jubiläum der Pfarrkirche „St. Josef“
     

2007

  • Umbau des Schulhauses zu einem Dorfgemeinschaftshaus
     

2009

  • Renovierung der 200 Jahre alten Pfarrkirche St. Josef
     

2011

  • Verbesserung der Breitbandinfrastruktur durch die Anbindung an das überörtliche Glasfaserkabelnetz
     

2012

  • Generalsanierung und Ausbau der Obertalstraße