Triberger Galgen

"Es muss fast eine Lust gewesen sein, am Triberger Galgen zu sterben."
(Stuttgarter Zeitung vom 11.7.1962)

Schon sehr früh besaß die Herrschaft Triberg an einer landschaftlich besonders reizvollen Stelle einen Galgen. Hier, wo die Grenzen verschiedener Orte zusammenkommen, wurden bis 1776 Hinrichtungen vorgenommen.

Bereits im Jahre 1349 ist für die Herrschaft Triberg ein Galgen belegt. An seinem jetzigen Standort, auf 1020 m ü. d. M. an der Europäischen Wasserscheide Nordsee/Schwarzes Meer, zeigt erstmals eine Karte des Benediktinerklosters St. Georgen Ende des 16. Jahrhunderts, einen Galgen mit zwei Gehenkten. Die Villinger Pirschgerichtskarte weist sogar zwei hölzerne Galgen auf der „Dreyberghöhe" aus. 

Im Jahre 1721 wurde dort auf Nußbacher Gemarkung das steinerne Halsgericht erbaut. Die exponierte Richtstätte auf dem „Scheitel Alemanniens" war für alle Passanten ein sichtbares Zeichen der beginnenden Gerichtshoheit der vorderösterreichischen Obervogtei Triberg. Bis zur Abschaffung der Todesstrafe unter Kaiser Joseph II. (1786) sind zwei Hinrichtungen am Galgen bekannt. Die Leiber der Gehenkten wurden vom „Carnifex Trimontanus", dem Triberger Scharfrichter, beim Galgen vergraben.

Den historischen Galgen finden Sie an der Kreisstraße K5728 Schönwald-Villingen zwischen dem Stöcklewaldparkplatz und der Abzweigung nach St. Georgen und Furtwangen-Rohrbach.

Das ehemalige historische Richtschwert kann im Schwarzwaldmuseum Triberg besichtigt werden.